- Kommunitäten
- Kommunitäten[französisch communauté, von lateinisch communitas »Gemeinschaft«], Singular Kommunität die, -, Bezeichnung für die Orden, Bruder- und Schwesternschaften in den evangelischen Kirchen. Trotz grundsätzlicher Kritik an Klöstern und Orden durch die Reformatoren entstanden auch im evangelischen Raum v. a. im 19./20. Jahrhundert unter dem Einfluss des Pietismus und der hochkirchlichen Bewegung Gemeinschaften mit dem Ziel, nach dem Vorbild der Urgemeinde ein geistliches Leben in der Welt (nach einer Regel oder Gemeinschaftsordnung) zu führen. Teilweise verpflichten sich die Mitglieder entsprechend den traditionellen Ordensgelübden zu Ehelosigkeit, Armut beziehungsweise Gütergemeinschaft und Gehorsam. Die Kommunitäten sind v. a. im deutschen Sprachraum, in Skandinavien, Frankreich, Schottland und den USA verbreitet. Zu ihnen gehören u. a. die Diakonissen, die Evangelischen Franziskaner-Tertiaren, der Evangelische Humiliatenorden, der Johanniterorden, die Evangelisch-ökumenische Johannes-Bruderschaft, die Evangelische Michaelsbruderschaft, die Jesus-Bruderschaft Gnadenthal (bei Bad Camberg) und die ökumenische Gemeinschaft von Taizé.Alternativ Leben in verbindl. Gemeinschaft, hg. v. I. Reimer (31986);G. Wenzelmann: Nachfolge u. Gemeinschaft. Eine theolog. Grundlegung des kommunitären Lebens (1994);I. Reimer: Verbindl. Leben in ev. Bruderschaften u. kommunitären Gemeinschaften (1999).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Kommunitäten und überkonfessionelle Bewegungen
Universal-Lexikon. 2012.